Ich habe mir nun einige Beiträge hier durchgelesen und es ist traurig was hier einige durch machen mussten. *Tränen wegwisch* Aber desto besser finde ich wenn man drüber spricht bzw. schreiben kann. Es tut manchmal einfach nur gut.
Ich musste mich in letzter Zeit auch viel mit dem Thema Tod/Sterben auseinander setzen.
Jetzt ist es schon wieder über 1,5 Jahre her (06.03.2009) als mein Papa gestorben ist. Er war erst 51 Jahre alt. Die Geschichte dazu schreib ich vielleicht ein ander mal auf. Zur Zeit bewegt mich nur eins, die Traurigkeit das unser Kind nie einen Opa haben wird. Zumindest keinen richtigen und der Gedanke, wie hätte mein Papa auf die Schwangerschaft reagiert, wie wäre es wenn er jetzt noch da wäre und wie er unser Kind nennen würde? Mich nannte er immer Trutchen oder Schnecke. So viele Fragen, die mir nie jemand beantworten kann. Ich weiss, das es ihm jetzt "dort oben" besser geht und er uns immer beobachtet und sich freut wie wir das alle zusammen schaffen. Haus, Familie, etc. Aber trotzdem wünschte ich mir er wäre hier und ich könnte ihn umarmen.
Wenn ich so zurück denke sind 2009 die meisten Menschen, die ich kannte gestorben.
Auf der ersten Beerdigung war ich 1999. Ich war 14 Jahre alt und die äteste Schwester meiner Muttti nahm sich das Leben mit einem Schnürsenkel im Alter von 50 Jahren. Sie hatte Depressionen.
Das war schon sehr schlimm für mich, es war meine Lieblingstante obwohl sie nicht hier wohnte.
2003 starb mein Opa im Alter von 77 Jahren an Herzkrankheiten.
2004 starb ein Bekannter auf dem Motorrad, er war erst 24 damals. Seit dem hab ich großen Respekt vor den Kurven beim Motorradfahren.
2007 starb wieder ein Bekannter auf dem Motorrad, er war 31 Jahre alt.
Dann kam 2009 - Im Januar starb eine ehemalige Kollegin von mir, sie lernte mich u. a. meinen Beruf. Sie quälte sich ganze 2 Jahre und das alles nur durch Ärztefusch - unglaublich. Sie war auch erst 57 oder so.
Dann ereilite mich von meiner langjährigen Schulfreundin die Nachricht das ihr Papa mit 60 Jahre einfach beim Jagen im Wald umgefallen war - es konnte niemand mehr helfen. Ich sagte damals noch, das wir damit rechnen müssen, das es bei meinem Papa auch jederzeit vorbei sein kann. Ob ich es schon wusste???? Mein Papa war der nächste, am 06.03. - wir wussten das er keine 60 mehr wird, aber jetzt schon???
Im Mai starb dann der Opa einer Freundin, sowas zieht einen dann immer runter und man erinnert sich an die eigenen Erlebnisse.
Ich dachte schlimmer kann das Jahr ja nicht mehr werden. Doch! Im Oktober ist ein Bekannter bei einem Arbeitsunfall im Iran ums Leben gekommen. Er war erst 31 Jahre alt. Die Beerdigung war auch sehr schlimm. Diese Geschichte schreib ich auch mal auf, es ist schon krass was alles so passiert in der Welt...
Hin und wieder hatte/habe ich dann Angst, das meine Oma, und die anderen Oma und Opa sterben würden. Schließlich sind sie nicht mehr so fit und alle 80 bzw. 85 Jahre alt. Und meine Oma die hier wohnt, will auch nicht mehr Leben, wobei ich gesagt hab, jetzt möchte sie wenigstens noch aufs Urenkel warten schließlich durfte mein Papa das Kind schon nicht kennenlernen. Außerdem sagt man, wenn einer kommt geht einer...
2010 - Im Juli und August sind wieder eine Oma und ein Opa von Freundinnen gestorben. Ich weiss es ist "normal" aber es zieht mich immer runter und ich denke da oft zurück. Das gute ist, durch meine eigenen Erfahrungen kann ich meinen Freunden mit Rat und Kraft zur Seite stehen und ich bin für sie ein Vorbild, weil ich habs ja auch geschafft damit umzugehen, schließlich muss das Leben weiter gehen.
Und dann ist noch im August eine Bikerin aus einem anderen Forum im Alter von 44 Jahren ganz plötzlich verstorben, sie hinterlässt zwei kleine Kinder und einen Mann.
Fazit meiner ganzen Erfahrungen ist, ich lebe mein Leben so wie ichs für richtig halte und lebe jeden Tag als wäre es der letzte (zumindest versuche ich das). Denn das Leben kann so schnell vorbei sein. Ich hab immer den Gedanken im Hinterkopf - Wenn du jetzt stirbst, hast du alles erreicht was du bis zum jetzigen Zeitpunkt erreichen konntest und wolltest. Und ich denke so muss es sein. Das Leben ist viel zu kurz. Lieber lebe ich kurz und intensiv als lang und langweilig, sagte mein Papa immer. Und bisher ist mir das gut gelungen.
So nun hab ich genug geschrieben. Weiteres kommt bei Gelegenheit. Das musste auch mal raus. Danke fürs mitlesen.